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Aus der Welt der Farben / Teil 2

Die Wirkung von Farben .
Farben sind überall. Drucksachen sind farbig, unsere Kleidung ist farbig, unsere Umgebung ist je nach Jahreszeit, mal mehr und mal weniger, aber auf jeden Fall farbig.

„Nein", werden jetzt einige sagen, „Ich trage nur Schwarz und das ist gar kein Farbe!"
Wie auch immer wir Schwarz und Weiß definieren. Tatsache ist, sie entfalten ihre ganz eigene Wirkung auf uns, so wie Blau, Rot, Gelb usw. auch.

Einige wichtige Aspekte der Farbwirkung
Drei wichtige Aspekte, die uns beeinflussen, sind zum Beispiel:

  • die instinktive Farbwirkung
  • die empirische (auf Erfahrung beruhende) Farbwirkung
  • die kulturelle Farbwirkung

Ein Beispiel für die instinktive Farbwirkung
Die Kombination aus einer hellen, kräftigen Farbe und Schwarz versetzt uns in Alarm und aktiviert die Fluchtbereitschaft, da diese Farbe bei etlichen Tieren, wie z.B. der Wespe, ein Hinweis auf ihre Gefährlichkeit ist.

Um Kosten zu sparen sehe ich häufig den Versuch, einen selbst gemachten Flyer attraktiv zu gestalten, indem man eine Schwarz-Weiß-Kopie auf stark farbigem Papier macht. Dabei entsteht ein Farbkontrast, den unser Unterbewusstes als Gefahr einstuft. Günstiger ist es, ein helles oder pastelliges Papier zu nutzen. So setzen Sie Ihre Farbakzente milder ein. Es sei denn, Sie wollen provozieren. Dann ist dieser Kontrast für Sie genau richtig.

Ein Beispiel für die empirische Farbwirkung
Der blaue Himmel löst bei uns die Empfindung von Weite aus. Im übertragenden Sinn symbolisiert ein helleres bis mittleres Blau auch die Weite des Geistes. Gleichzeitig ist ein sehr helles Blau ungeerdet. Im Spruch „das Blaue vom Himmel versprechen" wird dieser Aspekt betont. Deshalb ist ein sehr helles Blau im Logo dann fehl am Platz, wenn es z.B. um Finanzen oder Versicherungen geht, bei denen die Kunden dem Anbieter vertrauen müssen.

Die verschieden Aspekte einer Farbe können sich widersprechen
Am Beispiel von Schwarz wird deutlich, dass die gesellschaftliche Interpretation der Kleiderfarbe der empirischen Farbwirkung widerspricht. Ein wichtiger Teil der empirischen Wirkung von Schwarz ist: Dunkelheit, Verdecktes, Unüberschaubares, im besten Falle noch Erholung durch Schlaf. Trotzdem ist die Farbe bei uns der Renner. Lesen Sie einen von vielen Gründen warum:

Ein Beispiel für die kulturelle Farbwirkung in der Kleidung
In Hamburg kann man drei Farben nutzen - Blau, Blau und Blau. Blau ist die Lieblingsfarbe der Deutschen.
Wie kommt das?

Meiner Meinung nach hat das tief dunkle Blau bei uns den kulturellen Aspekt von Schwarz übernommen. Dunkelblau sieht dem Schwarz ähnlich, ist aber seine etwas mildere Schwester.
Schmucklose, schwarze Kleidung galt in der Reformationszeit als Zeichen der Einfachheit und Bescheidenheit. Es betonte die Zugehörigkeit zum „einfachen" Volk und war eine bewusste Abgrenzung zu den teuren, prunkvollen und farbenreichen Gewändern von hohen katholischen Würdenträgern. Deshalb gelten bei uns auch heutzutage Schwarz und dunkles Blau als zurückgenommen und bescheiden. In schwarzer oder dunkelblauer Kleidung fühlen wir uns der Gruppe zugehörig. Die beiden Farben gelten als passend für formelle Anlässe, bei denen es schicklich ist, nicht durch Eigenheiten und Extravaganzen aufzufallen. Der ursprüngliche Grund für diese Farbbewertung ist den meisten von uns nicht bewusst.
Anmerkung: Es gibt auch andere Gründe für das Tragen schwarzer und dunkelblauer Kleidung. Aber das zu erörtern, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen.

Die genaue Kenntnis der Farbwirkung ist wichtig in der Werbung
Die Wirkung einer Farbe auf uns Menschen hat verschiedene Ursachen. Jede Farbe hat eine Vielzahl von Aspekten, die wir positiv oder negativ bewerten. Das Wissen um diese z. T. sehr subtilen Wirkungsweisen ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg des Außenauftritts.

Haben Sie noch Fragen rund um das Thema Farbe im Außenauftritt?
Ich berate Sie gern. Sprechen Sie mich an.

Die Macht der Farben!